Neulich stand ich am Fenster. Eine Tasse Tee in der Hand, draußen war es still. Ich hatte gerade eine alte Sprachnachricht gelöscht – von jemandem, den ich einst sehr geliebt habe. Es war nur ein Klick. Und doch fühlte es sich an wie ein kleiner Abschied.
Und da war sie wieder, diese eine Frage:
Wie lässt man eigentlich wirklich los?
Vielleicht kennst du das auch:
Du willst loslassen – einen Menschen, eine Geschichte, ein Verhalten, das dir nicht mehr guttut. Du hast alles analysiert, durchdacht, gefühlt und wieder verworfen. Und trotzdem… irgendetwas hält dich fest.
🌀 Die Wahrheit ist:
Loslassen hat weniger mit Verstehen zu tun – und alles mit Fühlen.
Es geht nicht um „ihn“ oder „sie“. Nicht um „die Geschichte“.
Es geht um die Emotion, die damit verbunden ist.
Solange wir diese Emotion nicht durchfühlen, bleibt der innere Knoten bestehen.
Was passiert, wenn unangenehme Gefühle auftauchen?
Wir alle haben unsere kleinen Fluchtwege:
Wir greifen zum Handy oder zur nächsten Serie.
Trösten uns mit Essen oder stürzen uns in die Arbeit.
Oder wir schieben die Verantwortung nach außen.
Aber – diese Strategien binden uns an das Alte.
Wie ein unsichtbares Band, das sich nicht lösen will.
Und dann ist da noch das Grübeln.
„Warum ist das passiert?“
„Was hätte ich anders machen können?“
Doch:
Grübeln ist wie Schaukeln. Es hält dich in Bewegung – aber bringt dich keinen Schritt weiter.
Was wirklich hilft, um Emotionen zu lösen:
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Achtsame Wahrnehmung
Beobachte deine Emotion – ganz ohne Urteil.
Sag nicht „Ich bin so traurig“, sondern:
👉 „Ah, da ist Trauer in meiner Brust.“ -
Bewusstes Atmen
Statt dich auf andere zu konzentrieren, investiere deine Energie in dein eigenes Wachstum. Mach etwas, das dich glücklich macht – sei es ein neues Hobby, Sport oder Zeit für dich selbst. -
EFT-Tapping (Klopfakupressur)
Berühre sanft bestimmte Punkte, während du dir sagst:
👉 „Auch wenn ich diese Enttäuschung spüre, akzeptiere ich mich liebevoll.“ -
Selbstmitgefühl
Leg deine Hand auf dein Herz und frage dich:
👉 „Was brauche ich jetzt wirklich?“
Manchmal ist die Antwort ganz still – aber klar.
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Eine kleine Übung für deine Woche:
Wenn du das nächste Mal spürst, dass eine schmerzhafte Emotion auftaucht:
- Halte inne und atme.
- Spüre in deinen Körper: Wo genau fühlst du das?
- Lege eine Hand auf diese Stelle.
- Sag innerlich: „Ich spüre dich. Und es ist okay, dass du da bist.“
- Atme 3–5 Mal tief in diesen Bereich.
✨ Jedes Mal, wenn du einer schwierigen Emotion Raum gibst – statt sie zu verdrängen – löst sich etwas.
Und genau in diesem gelösten Raum kann echte Verbindung entstehen.
Zu dir selbst. Und zu anderen.
Deine Frage für diese Woche:
Welche alte Emotion darf heute ein kleines bisschen mehr Raum bekommen – damit sie dich nicht länger trennt von dem, was du wirklich bist?
Denn:
„Use it or lose it“ – Jeder Gedanke ist wie ein kleiner Trampelpfad im Gehirn.
Je öfter du ihn gehst, desto stärker wird er.
Wählst du heute vielleicht einen neuen?
Mit liebevollem Blick auf deinen Weg,
💛