🌿 Manchmal sieht niemand, wie erschöpft man innerlich ist – weil man im Außen so gut funktioniert.
Viele Menschen erleben Einsamkeit nicht in völliger Isolation, sondern mitten im Alltag: im Beruf, in Beziehungen, im scheinbar „ganz normalen Leben“.
Besonders dann, wenn sie immer stark, engagiert und für andere da sind – und sich dabei selbst verlieren.
In diesem Blog teile ich Gedanken und Erfahrungen aus meiner Arbeit mit Menschen, die sich nach echter Verbindung sehnen.
Vielleicht erkennst du dich wieder. Vielleicht findest du hier ein Stück Orientierung – und Hoffnung.
Einsamkeit hat viele Gesichter – auch übergroßes Engagement
Neulich sagte mir eine Frau im Erstgespräch einen Satz, der mir tief unter die Haut ging:
„Wenn ich arbeite, blühe ich auf – aber sobald ich drei Tage zu Hause bin, falle ich in ein tiefes Loch.“
Sie sagte es ganz ruhig. Ohne Dramatik. Es war nicht das erste Mal, dass sie diesen Gedanken hatte. Und doch war da ein Schmerz – hörbar, spürbar, ehrlich.
Ich höre solche Sätze oft. Von Menschen, die viel leisten. Die stark wirken. Die funktionieren.
Doch hinter dem Funktionieren liegt etwas anderes: Einsamkeit.
Und Einsamkeit hat viele Gesichter. Eines davon ist übergroßes Engagement.
Wenn Arbeit zur Rettung wird
Arbeit gibt Halt. Struktur. Sie füllt den Tag. Sie lenkt ab.
Und manchmal gibt sie sogar ein Gefühl von Sinn, Zugehörigkeit, gebraucht werden.
Doch was passiert, wenn plötzlich ein paar freie Tage kommen?
Wenn niemand anruft. Wenn niemand etwas von einem will.
Wenn Stille einkehrt.
Dann kann es passieren, dass wir in ein Loch fallen –
weil all das, was wir sonst gut „im Griff“ haben, sich meldet:
Gefühle von Leere, Einsamkeit, innerer Unruhe. Der Wunsch nach Nähe – und gleichzeitig die Angst davor.
Die Frau aus meinem Gespräch erzählte mir, dass sie früher viel unter Menschen war. Festivals, Kontakte, Leichtigkeit.
Heute zieht sie sich immer mehr zurück.
Und sie wünscht sich eine Beziehung – sehr sogar.
Und sie ist nicht allein damit.
Nähe beginnt nicht im Außen
Wir alle brauchen Beziehung.
Sie nährt uns, sie gibt Halt, sie verbindet uns mit dem Leben.
Aber der entscheidende Punkt ist:
Die wichtigste Beziehung beginnt nicht im Außen – sondern in dir selbst.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung.
Ich war viele Jahre lang beruflich stark eingebunden. Nicht nur, weil es nötig war – sondern weil ich mich dadurch gesehen fühlte.
Weil ich dazugehören wollte.
Weil ich dachte: Wenn ich viel leiste, dann bin ich wertvoll.
Aber wenn wir mit diesem inneren Mangel in Beziehungen gehen – ob beruflich, freundschaftlich oder partnerschaftlich – dann geraten wir oft in ein Spiel aus Erwartungen.
Wir hoffen auf Anerkennung, auf Rückmeldung, auf Zuwendung von außen.
Und wenn sie ausbleibt, kommt die Enttäuschung.
Echte Verbindung entsteht nicht aus Bedürftigkeit.
Sondern aus innerer Verbundenheit.
Was du dir fragen darfst
Vielleicht erkennst du dich hier wieder.
Vielleicht kennst du auch diesen „Funktionsmodus“.
Vielleicht bist du oft stark – und innerlich trotzdem leer.
Dann frag dich:
- Was suche ich eigentlich, wenn ich so viel leiste?
- Wie viel Nähe zu mir selbst halte ich überhaupt aus?
- Was bräuchte ich wirklich – wenn ich mal nicht stark sein müsste?
Es braucht Mut, sich diese Fragen zu stellen.
Aber sie sind der Anfang von echter Veränderung.
Du bist nicht falsch – du bist wach
Wenn du spürst, dass du an einem Punkt stehst, an dem das alte Muster nicht mehr trägt –
dann ist das keine Schwäche.
Es ist ein Aufbruch.
Ein Aufbruch zu dir selbst.
Raus aus dem bloßen Funktionieren – hinein in Verbindung, die wirklich trägt.
Und genau auf diesem Weg begleite ich Menschen.
Wenn du das Gefühl hast: Es ist Zeit, dass sich etwas verändert,
dann melde dich gerne bei mir.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
Von Herzen,
Felicitas